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Im Glanz der Rose

Weil ich ohne dich nicht leben kann
von

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Vielleicht war es der Wind ...

Er erschrickt nicht, sondern trinkt gehorsam weiter, und als die Schale fast leer ist, nehme ich sie von seinen Lippen weg, leere sie selbst.

Stelle sie neben der Flasche ab und wende meinen Blick wieder zu ihm, schwach lächelnd.

„Ihr sagt, ich kenne ihn bereits, Hime-sama? Woher? Ihr habt doch selbst gestanden, heute das erste Mal hier zu sein.“

„Aber vielleicht haben wir uns schon vorher gesehen, Sasuke-sama. Vielleicht trug der Wind Euch meinen Namen zu.“

Sein Blick ist misstrauisch, seine Augen verengen sich ein wenig, doch seine Lippen ziert immer noch dieses dunkle Lächeln.

Auch ich lächele.

Diesen Ausdruck kenne ich von ihm. Da schimmert der Sasuke durch, den ich kannte.

Und aufgab.

Ich frage mich, was ich eigentlich hier mache.

Gegen meine Prinzipien verstoßend im höchsten Maße.

Ich wollte nicht angeln gehen, wollte nur meine Mission durchführen, meine Informationen, die ich auch bekam. Ich wollte nicht mit ihm wiedervereint werden. Die Chancen waren so unglaublich gering, viel zu gering, dass ich zwar einmal, für einen Bruchteil einer Sekunde, an sie dachte, aber sie sofort wieder abtat.

Es war unmöglich.

Und gerade weil es so unmöglich war, sitze ich nun neben ihm, viel zu nah.

Meine Brust streift seinen Arm, getrennt durch viele Lagen Stoff.

Spürt er die Kunai, die kleine Flasche darunter?

„Vielleicht war es auch nicht der Wind“, rede ich weiter, werfe ihn ein oder zwei schüchtern wirkende Blicke zu. „Vielleicht war ich es auch selbst, die einen Zauber aussprach.“

Ein Zauber … oder ein Gen-Jutsu.

„Wirklich, Hime-sama? Sagt mir, wann.“

Ich lächele, beuge mich noch weiter nach vorne, lege es darauf an, dass er das Metall durch den Stoff spürt. Ich weiß nicht, was mich lenkt, dass ich das tue, meine Tarnung auffliegen lasse. Ich darf es eigentlich nicht, ich will es aber auch nicht. Vielleicht ist es der Sake, den ich trank, auch wenn es bisher ziemlich wenig war.

Ich bin eigentlich ziemlich trinkfest.

Das Warum bleibt wohl unbeantwortet.

Ich strecke den Hals, mein Mund direkt an seinem Ohr.
 

„Ich sagte ihn dir, als wir uns vor vielen Jahren kennen lernten, Sasuke.“
 

Er dreht den Kopf nicht, blickt weiter gerade aus.

Sein Arm jedoch drückt ein wenig gegen meine Brust; das harte Metall gibt nicht nach.

Das Lächeln auf seinen Lippen wird zu einem Grinsen.

Jetzt ist es noch mehr ein Spiel als vorher.
 

„Sagt Ihr ihn mir trotzdem noch einmal, Hime-sama?“
 

Mit einer Hand fülle ich die Schale noch einmal auf, dieses Mal jedoch trinke ich erst einen Schluck aus ihr, bevor ich sie wieder an Sasukes Lippen führe.

Vielleicht liegt es wirklich an dem Alkohol, dass sich dieses warme Gefühl in mir ausbreitet, mein Herz schneller schlägt.
 

„Ich bin’s, Sakura“
 

Ich flüstere wieder nur und als er seinen Kopf in meine Richtung dreht, streifen seine schwarzen Strähnen mein Gesicht, seine Augen blicken in die meinen.

Sein Blick ist …
 

„Weswegen bist du hier?“

„Wegen eines Auftrages, den ich bereits erfüllt habe. Keine Sorge – ich habe kein Interesse daran, dich mit demselben Gerede zu nerven, wie Naruto es tun würde.“

„Was für ein Auftrag?“

„Das kann ich Euch leider nicht verraten, mein Herr.“
 

Ich kichere mädchenhaft, stelle die Schale wieder ab.
 

„Aber warum arbeitest du hier? Das kann wohl kaum deine Mission gewesen sein.“

„Eine kleine, aber wirksame Methode um die Kosten zu senken.“
 

Er lacht leise, nickt.
 

„Wohl wahr.“

„Sag mir doch, Sasuke, warum bist du hier?“

„Ich bin genau wie du auf der Durchreise.“

„Aber du warst gestern Nacht schon hier, sagtest du.“

„Ich musste noch ein paar Informationen aus dieser Gegend beschaffen. Außerdem hat Karin Ärger gemacht.“

„Warum erzählst du mir das?“

„Weil du gefragt hast?“

„Vertraust du darauf, dass ich schweige?“

„Du wirst mich nicht verraten.“
 

Sein Lächeln schwindet, vorsichtig und unauffällig gleitet eine seine Hände unter die vielen Schichten Stoff auf meinem Körper. Seine kalte Hand berührt meine warme Haut und ich zucke leicht zusammen; scharfes Metall streift meine Haut, verletzt sie aber nicht.

Er zieht das Kunai raus, betrachtet es.
 

„Du hast nicht vor, mich umzubringen, oder?“

„Ich sagte es dir bereits: Meine Mission ist bereits erfüllt und wer auch immer sterben sollte, ist bereits tot. Ich arbeite im Moment nur dafür, um die Nacht hier verbringen zu können.“
 

Stunden vergehen, in denen wir reden, ich ihm weiterhin so nahe sitze und mich scheinbar nicht von ihm trennen kann. Er lässt mich gewähren, spielt einfach nur dieses Spiel.

Am späten Abend, es ist kurz vor Mitternacht, erheben wir uns langsam.

Wir haben nicht mehr viel Sake getrunken, unser Verstand ist noch nüchtern und klar wie zuvor. Er bespricht noch etwas mit der Wirtin, während ich daneben stehe.

Ich höre ihm nicht zu. Bin in Gedanken versunken.

Warum bin ich eigentlich noch bei ihm?

Warum gehe ich nicht schon hoch?

In mein eigenes Zimmer?

Ich bin mir sicher, dass unsere Zimmer, da der heutige Tag so oder so nicht mehr ist als ein dummer Zufall, direkt nebeneinander liegen.

Was bringt es dann, hochzugehen, in der Hoffnung, von ihm getrennt zu sein?

Ich verstehe das nicht.

Er ging, weil er Macht wollte, die er in seinem Heimatdorf nicht erlangen konnte.

Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun, glaubte, ihn sogar hassen zu können, wenn er mir einen Grund dazu gab. Aber jetzt passiert nichts dergleichen.

Ich hasse ihn nicht, ich kann noch nicht einmal mehr sagen, ihn nicht zu mögen.

Er ist da.

Was mache ich hier eigentlich?
 

„Ich wünsche Euch eine gute Nacht, Hime-sama. Eure Rechnung ist beglichen“, sagt die Wirtin zu mir und ich erwidere ihren Wunsch, gehe dann zusammen mit Sasuke hoch.

Er geht voran, während ich vorsichtig darauf achte, nicht auf meinen langen Kimono zu treten und zu stolpern.

„Trägst du öfters Kimonos?“

„Nur auf Missionen und diese Missionen sind Gott sei Dank selten. Hokage-sama braucht mich für andere Aufgaben.“

„Die da wären?“

„Ich habe keinen Grund, dir irgendetwas zu sagen, Sasuke.“
 

Mit diesen Worten lasse ich ihn stehen, gehe in das Zimmer, das mir für die Übernachtung zugeteilt wurde. Er folgt mir, es stört mich nicht im Geringsten.

Im Zimmer entzünde ich einige Kerzen, die auf einer kleinen Kommode stehen. Ich wende mich dem großen Spiegel neben ihr zu; er reicht von der Decke bis zum Boden und an seinem Rand sind goldene Verzierungen.

Ein bezaubernder Anblick, diese Frau, die ich nicht bin.

Sasuke hat die Tür hinter sich geschlossen, steht im Schatten. Ich sehe ihn kaum im Spiegel.

Ich nehme mir einen kleinen Kasten aus der Kommode, öffne sie.

Ich mache das nicht wirklich oft, aber dennoch klappt das Abschminken problemlos.
 

Ich richte mich auf, blicke in den Spiegel.

Für einen kurzen Augenblick sehen noch blaue Augen zurück, dann nehme ich die Kontaktlinsen raus und mein Spiegelbild sieht nun mit grünen Augen auf die Person im Hintergrund.

Ich werfe sie auf die Kommode.

Langsam nehme ich eine Haarklammer nach der anderen auf meiner Perücke, lasse sie allesamt auf den Boden fallen, die blonden, langen Haare landen letzten Endes auf ihnen.

Ich fahre mir mit der Hand durch mein Haar, es ist angenehmer so.
 

„Mh … ich hatte doch schon fast vergessen, wie du wirklich aussiehst“, höre ich Sasuke im Hintergrund murmeln.

Ich antworte nicht, nehme nun die ganzen Kunai und anderen Waffen aus meiner Kleidung, lege sie vorsichtig auf den Boden.

„Du warst gut vorbereitet – sicher, dass du mich nicht umbringen wolltest?“

„Ich wusste nicht einmal, dass du hier warst.“

Meine Hände wandern zu dem Knoten des Obis in meinem Rücken, versuchen ihn zu lösen. Ich beobachte Sasuke immer noch, aber dennoch zucke ich überrascht zusammen, als ich plötzlich seine Hände auf den meinen spüre.

Gekonnt lösen sie den Knoten.

Leise raschelnd fällt der Obi zu Boden.

„Was ist mit dir? Willst du mich umbringen?“

Schweigen.

Nur einen Moment später höre ich, wie er seine Tasche von seiner Hose löst und sie kurz darauf auf meinen Waffen landet.

„Trägst du keine versteckten Messer mit dir rum?“

„Finde es selbst raus“, murmelt er, seine Lippen in meinem Nacken.

Schwach kann ich den Alkohol riechen, aber im Vergleich zu vorher wird mir nicht schlecht.

Ich lächele.
 

Langsam streift er den Kimono von meinen Schultern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yukiko-Arakawa
2012-09-08T19:23:09+00:00 08.09.2012 21:23
:3 Eins ist klar: Im Beschreiben bist du ein Genie. Da kann ich mir ne scheibe abschneiden >.<
Ich glaube ich werde süchtig von dieser FF @.@

glg Yukiko
Von: abgemeldet
2008-07-17T19:48:14+00:00 17.07.2008 21:48
AAAAH TT______TT

(btw - hier sind meine Kommis xD ich hab schon alles gelesen xD)


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